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Motivation mit Instant Influence

Wie Du andere (oder dich selbst) in 6 Schritten zur Handlung motivierst!

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„Ich mĂŒsste unbedingt wieder regelmĂ€ĂŸig Sport machen
.“
„Schon wieder suche ich seit Minuten nach einem Dokument
ich sollte endlich mal meinen Schreibtisch richtig sortieren / aufrĂ€umen
“

Du kennst solche Gedanken?  Ja, wer nicht 😊?

Wenn Du wirklich wieder Sport machen willst und gern einen aufgerĂ€umten Schreibtisch hĂ€ttest – und vielleicht auch andere in deiner Umgebung zu ihrem Besten motivieren willst, dann lies hier auf jeden Fall weiter!

Was ist eigentlich Motivation
und können wir sie verlieren?

Wenn wir „hochmotiviert“ sind, brauchen wir in der Regel keine hohe Disziplin aufzuwenden, um etwas zu beginnen und zu tun. Wir sind begeistert, freuen uns auf die TĂ€tigkeit und/oder auf das Ergebnis und können stundenlang ohne Pause daran arbeiten
unser ganzer Körper und Geist schreien förmlich: „Ich will
!“

Doch wenn wir lĂ€stige Aufgaben ewig vor uns herschieben, bemerken wir oft: „Mir fehlt einfach die Motivation
“   

Ist das so?

Dass wir manchmal KEINE Motivation haben – diese also scheinbar irgendwie „abhanden“ gekommen ist – stimmt nur oberflĂ€chlich. Denn jeder Mensch ist grundsĂ€tzlich mit einer inneren Motivation ausgestattet. Um diese zu finden und zu nutzen, lohnt es sich herauszufinden, WOFÜR und aus welchem Grund wir uns bewegen wĂŒrden!

Das ist der SchlĂŒssel zum Startschuss
denn haben wir erst einmal mit einer AktivitĂ€t begonnen, ist der schwierigste Teil geschafft!!

Und weil das fĂŒr jeden Menschen ganz andere GrĂŒnde sein können, machen auch RatschlĂ€ge und Anweisungen von außen wenig Sinn.

Mal ehrlich: Wenn Dir dein Partner jeden Tag sagt, dass Du doch eigentlich zum Sport gehen wolltest und dass das unheimlich gesund fĂŒr dich wĂ€re, wĂŒrdest Du genau deswegen hingehen? 
oder wĂŒrdest Du eher mit dir selbst unzufrieden sein und dich gleichzeitig rechtfertigen, warum du heute wieder nicht gehst?

Einen ANDEREN Menschen mit DEINEN Argumenten motivieren zu wollen, ist gut gemeint, doch in den meisten FĂ€llen wenig von Erfolg gekrönt


Aber wenn er dich fragen wĂŒrde: „Sag mal, falls DU Dich heute entscheiden wĂŒrdest, Sport zu machen, warum könntest Du das tun wollen?“

Der grĂ¶ĂŸte innere Motivator ist dein eigenes WARUM zu erkennen und Deine eigenstĂ€ndige Entscheidung zu einer Handlung! Und NUR SO kannst Du auch andere Menschen dauerhaft motivieren > nĂ€mlich indem Du sie dabei unterstĂŒtzt ihren eigenen Antrieb zu finden!

Extrinsische und intrinsische Motivation

Ich höre schon einige von euch aufschreien und sagen: “Nein, das stimmt nicht – ich habe auch schon Mitarbeiter / Freunde, etc. von außen motiviert.”    Ja, das ist natĂŒrlich richtig!
Du kannst Deine Mitarbeiter motivieren, indem Du einen Bonus auszahlst oder indem Du einen freien Tag fĂŒr die Wochenendarbeit anbietest.  Und sicher kannst Du auch dein Kind motivieren, Hausaufgaben zu machen, wenn Du ihm ein Eis anbietest oder lĂ€ngere PC-Spielzeit, etc


Das nennt man extrinsische Motivation – und seine Wirkung ist nicht von der Hand zu weisen, wenn man mit den „richtigen“ Mitteln lockt, die natĂŒrlich auch von Mensch zu Mensch verschieden sein können.  
Ein Bonus hat z.B. auch etwas mit WertschÀtzung zu tun und ist absolut geeignet um einen MA zu motivieren
.

Allerdings – wenn die intrinsische Motivation fehlt – ist die Begeisterung fĂŒr die Arbeit oder die guten Leistungen meist nicht von Dauer. Und der gute Wille bricht komplett weg, sollte die „Belohnung“ von außen mal fehlen. Dann schlĂ€gt es meistens in Frust um und eine Verweigerung ist die Folge.

IDEAL ist eine Kombination aus beidem – jedoch ist die stĂ€rkste Antriebsfeder die innere „persönliche“ Motivation. Die extrinsische Motivation kann aber als guter VerstĂ€rker und Stabilisator dienen.

Um diese innere Triebfeder als Motivator zu nutzen wurde die Methode Instant Influence (also quasi: „sofortige Einflussnahme“) entwickelt.

Informationen zur Herkunft und psychologischen HintergrĂŒnden

1.) Ziele der Methode “Instant Influence”

  • Die intrinsische Motivation des GegenĂŒbers fĂŒr eine VerĂ€nderung finden, d.h. ihn unterstĂŒtzen, das eigene “Warum” zu finden.
  • Bei Entscheidungs-Blockaden, einen Weg zum ersten Handeln (kleinstmöglicher Schritt) finden, um ins Tun zu kommen.
  • Schnelle Einflussnahme bei selbstschĂ€digendem Verhalten des Anderen.

2.) Entstehung

  • Die Methode entstand im Bereich der Notaufnahme und Traumazentren, um in kurzer Zeit (Zeit des Klinikaufenthalts) Sucht- oder Psychiatrie-Patienten zu einem Lebenswandel zu bewegen.
  • Entwickelt von Michael V. Panthalon. Psychologe, Therapeut, Motivationstrainer und Autor. Unterrichtet und forscht an der Yale School of Medicine, USA.

3.) Grundprinzipien & psychologische Basis

  • Jeder Mensch ist autonom in seiner Entscheidung
    Gesetz der „psychologischen Reaktanz“: In der Regel reagiert ein Mensch auf Dinge, die ihm vorgeschrieben werden (selbst wenn er das eigentlich auch so sieht) eher mit Ablehnung.  FAZIT: Statt Anweisung, Drohung, RatschlĂ€gen > die Autonomie des Klienten stĂ€rken.
  • Jeder trĂ€gt die Motivation in sich, sich zu entwickeln
    Intrinsische Motivation ist einer der stĂ€rksten EigenkrĂ€fte um etwas zu bewirken (wie auch diverse Studien des Gallup-Institut u.a. belegen) – durch Finden der eigenen GrĂŒnde fĂŒr eine VerĂ€nderung, werden diese KrĂ€fte freigesetzt.
  • Fokus auf Motivation zu lenken ist hilfreicher als sich auf die WiderstĂ€nde zu konzentrieren.
    Die widersprĂŒchliche Vorstellung zwischen Selbstwahrnehmung und den eigenen AnsprĂŒchen/Überzeugungen, fĂŒhrt oft zu Unzufriedenheit und hindert uns daran ein Vorhaben ĂŒberhaupt zu beginnen, weil es uns zu groß, zu schwer, zu lang oder zu anstrengend erscheint.
    Die Vereinbarung kleinstmöglicher erster Schritte bewirkt einen verringerten Anspruch an das zu erreichende (erste) Ergebnis und schon kleinste positive Erfahrungen (durch Tun dieses Schrittes) fĂŒhren zu einer positiveren Selbstwahrnehmung und steigern damit weiter die Motivation.

Voraussetzungen: WANN funktionieren die 6 Schritte?

Sie funktionieren mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, wenn

  • Deine innere Haltung wertschĂ€tzend der anderen Person gegenĂŒber ist.
  • Du ehrlich die Autonomie des anderen wahren willst, es also ein GesprĂ€ch auf Augenhöhe ist, bei dem der andere frei entscheidet, was er tun wird.
  • Es um eine Aufgabe geht, die der andere wirklich frei entscheiden kann (ansonsten weise ihn vorher auf den Rahmen hin, der in seinem Spielraum liegt)
  • Wenn Du die Verantwortung und die Konsequenzen fĂŒr sein TUN bei ihm lassen kannst.

Die Methode ist nicht zu empfehlen,

  • Wenn Du innerlich den Drang spĂŒrst, dass Du den anderen manipulieren bzw. dominieren willst oder beweisen willst, dass Du recht hast. Dann hat das nichts mit Motivation zu tun.
  • Falls es eine Situation gibt, in der der andere keinen oder nur einen begrenzten Entscheidungsspielraum hat, kannst Du das offen sagen und nicht unter dem Deckmantel des „MotivationsgesprĂ€chs“ hoffen, dass er sich „zufĂ€llig“ selber dafĂŒr entscheidet.

Offene Karten sind immer eine gute Basis.

  • So kannst Du z.B. sagen: Ganz ehrlich, ich wĂŒrde mir ja wĂŒnschen, du machst XY, aber das ist natĂŒrlich Deine Entscheidung.
  • Oder: Ich will ehrlich sein, Du hast die Wahl zwischen X und Y – alles andere ist bereits festgelegt und liegt nicht mehr in unserem Entscheidungsspielraum.

Wenn der andere definitiv keine eigene Wahl hat, kannst Du ihm nur eine klare Anweisung erteilen und diese -um die Aufgabe zu erleichtern – mit den ersten Fragen zur Motivation begleiten, so dass der andere evtl. tatsĂ€chlich GrĂŒnde findet, diese Aufgabe (mit mehr Freude) zu erledigen – jedoch sollte klar sein, dass er es so oder so machen muss!

Du kannst das Ganze natĂŒrlich auch auf DICH SELBST anwenden. Dazu schreibst DU Dir die Antworten am besten auf und nimmst Dir ein bisschen ungestörte Zeit dafĂŒr!

Und so geht’s: Die 6 Schritte im Überblick

Einzelne Schritte mit ErlÀuterung:

Die ersten 3 Fragen dienen zum Finden von GrĂŒnde fĂŒr eine VerĂ€nderung – bzw. fĂŒr den ersten Schritt dorthin.

  1. Der Prozess beginnt mit einer einfachen Frage: „Warum könnten Sie sich Ă€ndern* wollen?“ (*die gewĂŒnschte VerĂ€nderung formulieren, z.B. warum könnten Sie zukĂŒnftig mit der Bahn fahren wollen?)

…dient dazu, GrĂŒnde des GegenĂŒbers fĂŒr eine VerĂ€nderung zu finden. Darauf achten, dass er “SEINE” GrĂŒnde findet und nicht Deine oder andere Erwartungshaltungen ĂŒbernimmt. Zur nĂ€chsten Frage gehen, wenn beide das GefĂŒhl haben, den Kern der (gegenwĂ€rtigen) Motivation gefunden zu haben.

  1. Frage: „Wie groß ist Ihre Bereitschaft, sich zu Ă€ndern – auf einer Skala von 1 bis 10, wobei die 1 fĂŒr â€žĂŒberhaupt nicht bereit“ und die 10 fĂŒr „vollkommen bereit“ steht?“

Grad der Motivation feststellen…oft stellt sich die Motivation als viel höher als erwartet heraus. GrĂŒnde dafĂŒr sind,

  • dass schon die Frage, warum man etwas Bestimmtes tun wollen könnte, die entsprechende Motivation, es zu tun, steigert UND,
  • dass ein Mensch, der sich nicht unter Druck gesetzt fĂŒhlt, ungewöhnlich motiviert reagieren kann. Die konkret gewĂ€hlte Zahl ist fĂŒr die Umsetzung nicht so wichtig wie die Tatsache, dass keine kleinere Zahl gewĂ€hlt wurde. Hier ist also latent ein positiver Antrieb vorhanden.
  1. Frage: „Warum haben Sie keine kleinere Zahl genommen?“

…dient dazu, die GrĂŒnde der eigenen Motivation noch zu vertiefen. Beharrt jemand aber auf der Zahl 1, kann man
1) einen kleineren VerÀnderungs-Schritt anbieten 
oder
2) fragen, was es erfordern wĂŒrde, um aus der 1 eine 2 zu machen. Egal wie die Zahl am Ende aussieht, sie zeigt an, dass der Klient zumindest teilweise zu einer VerĂ€nderung bereit ist. Studien zeigen: Die Angabe einer höhere Zahl, zieht nicht öfter eine VerĂ€nderung nach sich, als eine kleinere Zahl. Was zĂ€hlt, ist, dass ĂŒberhaupt eine Zahl angegeben wird!

  1. Frage: „Stellen Sie sich vor, Sie hĂ€tten sich verĂ€ndert. Was wĂ€ren die positiven Resultate?“

…die Bereitschaft zur VerĂ€nderung bestĂ€rken, z.B. indem der Andere sich das Ziel / den nĂ€chsten Schritt / die angestrebte VerĂ€nderung als bereits erreicht vorstellt. Das kann schon im Vorfeld Befriedigung und Begeisterung auslösen.

  1. Frage: „Warum sind Ihnen diese Resultate wichtig?“

dient dazu, die GrĂŒnde, warum der Andere die Änderung umsetzen könnte, noch eingehender zu erkunden. Zuerst könnten ziemlich allgemeine, unpersönliche Antworten kommen. Um persönlichere GrĂŒnde freizulegen, kannst Du die „Technik der fĂŒnf Warums“ verwenden, d.h.  nach der ersten Antwort wird noch 5 x nachgehakt.
Oft kommt dann noch eine viel tiefer empfundene Motivation zum Vorschein, die die Chance auf eine VerÀnderung entsprechend erhöht.

  1. Frage: „Was ist, wenn ĂŒberhaupt, der nĂ€chste Schritt?“

Jetzt geht es das erste Mal um das “WIE” der VerĂ€nderung. Es geht darum, einfache, leicht zu bewĂ€ltigende nĂ€chste Schritte hin zur gewĂŒnschten VerĂ€nderung zu wĂ€hlen, deren Verwirklichung weiter ermutigt.

>> Du musst diese Grundstruktur natĂŒrlich auf deine Situation anpassen und selber beurteilen, wie intensiv du welche Teile nutzt. Du kannst mich dafĂŒr natĂŒrlich gerne ansprechen!

Tipp & AbkĂŒrzungen 😉

Du kannst mit dieser Methode einfach mal “spielen” und das Ausprobieren, was bei Dir am besten funktioniert.
Mit Mitarbeitern und Kollegen ist das Ganze eher förmlicher und Du musst einschÀtzen, wie tief Du gehen darfts und was Sinn macht.
Mit Kindern reicht manchmal bereits die erste Frage um neue Erkenntnisse ĂŒber dessen  GrĂŒnde zu erhalten. Ich hatte da persönlich schon einige Aha-Erlebnisse.

Hier ein Beispiel:

Bei einer geplanten Urlaubsfahrt zu einer Freundin nach Mallorca, freute sich mein jĂŒngerer Sohn bereits riesig, jedoch wollte mein Ă€lterer (damals 12- jĂ€hriger) Sohn nicht mitfahren. Es wĂ€re zu langweilig, etc., keine Lust

Zuerst habe ich versucht, es ihm mit AusflĂŒgen, etc. schmackhaft zu machen
ohne Erfolg.

Noch wollte ich nicht „bestimmen“, dass er mitfliegen muss und ich versuchte die Instant Influence Methode. 
allerdings am nĂ€chsten Tag, um etwas Abstand zu schaffen.

Auf die erste Frage, „Falls Du Dich doch entscheidest mitzufahren, warum könntest Du das tun wollen?“ sagte er ganz selbstverstĂ€ndlich: „Nur, wenn ich nicht immer mitgehen muss, wenn ihr AusflĂŒge macht. Ich will dort selbst bestimmen, was ich tun will.“

Thema durch!  
die andere Fragen hatten sich in diesem Fall erledigt
und wir hatten einen wirklich schönen Urlaub!

Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren! Ich freue mich ĂŒber Fragen und/oder Feedback 🙂

Wenn Du dazu mehr erfahren möchtest oder Dich durch eine grĂ¶ĂŸere VerĂ€nderung begleiten lassen willst, schreib mich gerne an (kontakt@indrani-coaching.de) oder mach einen kostenlosen Termin Deiner Wahl aus, bei dem wir ĂŒber DEINE Möglichkeiten sprechen können! 

…oder werde Mitglied in meiner geschlossenen Facebook-Gruppe, wo viele interessante Inhalte auf Dich warten und Du Dich mit Gleichgesinnten und mit mir austauschen kannst! Wenn Du Kinder hast, profitieren die gleich mit. Doch auch wenn nicht, bist Du herzlich Willkommen in unserer Gemeinschaft.

Ich freue mich auf DICH!