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Du GIBST ALLES? >> Wie Du wieder in Balance kommst UND damit DIR und Deinen Mitmenschen ein großes Geschenk machst!

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Bist Du auch jemand, der gerne Verantwortung übernimmt und „alles gibt“?
Jemand, der einen anspruchsvollen Job stemmt und gleichzeitig als Freundin, Mutter, Ehepartner, Erzieherin, Pausenclown, Hausmädchen, Taxifahrer, etc. agiert. Jemand, der selten „Nein“ sagt…?

Es ist zweifellos toll, was wir damit so alles schaffen, wie wir andere unterstützen und was wir alles zu geben haben…doch oft fühlt es sich eher wie kämpfen an…und es fragt sich, ob es nötig ist, immer nur zu kämpfen? Und vor allem, für welchen Preis?

Wenn Du „alles gibst“ UND Dich am Ende des Tages ausgebrannt und nicht wertgeschätzt fühlst, wenn es Dir scheint, als wären Deine Mitmenschen undankbar oder egoistisch und nutzen Dich aus, dann könnte der Artikel eine interessante Sichtweise für Dich eröffnen!

Mit diesem Beitrag möchte ich dazu anregen, über GEBEN und die fehlende BALANCE mal ANDERS nachzudenken, als vielleicht bisher…
…denn fehlende BALANCE ist -langfristig gesehen- einer der Hauptgründe für Stress und ein angestrengtes Leben.

WARUM wir „ALLES GEBEN“ wollen

Wir Menschen fühlen uns wertvoll und als geschätzte Mitglieder einer Familie, Gruppe, Verein oder Firma, wenn wir einen SINNVOLLEN BEITRAG leisten können. Es gibt uns ein Gefühl der Größe und Güte, wenn wir etwas zu GEBEN haben, das einen Unterschied macht und UNS SELBST & unsere MITMENSCHEN (z.B. Kunden, Chef, Kinder, Partner,…) weiterbringt.

Das kann sowohl der Haushalt zuhause, wie auch die Organisation im Büro oder die Erziehung der Kinder sein. Auch ein offenes Ohr für eine Freundin, eine aufgehaltene Tür für den Herrn mit den Krücken…und es gibt noch zahlreiche andere Beispiele, tragen zu unserem eigenen Wohlbefinden bei – und das hat nichts mit einer Entlohnung zu tun.

Umgekehrt: Nichts ist schlimmer für die Psyche eines Menschen, als sich (permanent) nutzlos zu fühlen.  Jeder Mensch braucht das Gefühl, etwas zu Geben zu haben, um zu wachsen und vor allem um sich zugehörig und wertvoll in der Gesellschaft, der Familie oder der Arbeitsstelle zu fühlen.

Das ist auch einer der Gründe, warum es vielen so schwer fällt „Nein“ zu sagen. Wir WOLLEN ja hilfreich sein und etwas Geben….das gibt uns das gute Gefühl, etwas geleistet und etwas beigetragen zu haben und wertvoll zu sein!

Die Frage, die wir uns persönlich dazu stellen können, ist, warum wir das alles tun?
Und dazu sollten wir ganz ehrlich mit uns selbst sein….

Hier einige Beispiele als Anregungen für Deine Überlegung:

  • um mehr Anerkennung bekommen…
  • um mir selbst zu beweisen, wie gut ich organisiert bin…
  • um mir uns anderen zu beweisen, dass ich alles schaffen kann…
  • um mich am Abend gut zu fühlen, wenn ich alles bewältigt habe…
  • um mich vor meinem Partner ebenbürtig zu fühlen, der auch viel leistet…
  • weil ich die dankbaren Gesichter der Menschen mag, die ich unterstützt habe…
  • um niemanden etwas schuldig zu sein…
  • um mich davon abzulenken, dass ich eigentlich etwas verändern möchte. In diesem Fall habe ich einfach keine Zeit darüber nachzudenken, wie es mir eigentlich geht…

…es gibt sicher noch viele weitere Möglichkeiten….

Vielleicht ist dem einen oder anderen an dieser Stelle schon etwas bewusster geworden, warum er so viel leistet.

Stellt euch an dieser Stelle die Frage, ob das wirklich so bleiben muss.
Muss ich mir/anderen wirklich etwas beweisen?  Würde nicht auch weniger genügen?  Ist die unaufgeräumte Wohnung nicht auch gemütlich?  Würde mein Partner mich wirklich weniger schätzen, wenn ich nicht jeden Abend koche…?

Damit bewegst Du im Kopf das Modell Deines Lebens und Deiner Überzeugungen und machst Dein Denken und Handeln flexibler – es öffnet sich für neue Möglichkeiten….

(AB)GEBEN als CHANCE für Deine Mitmenschen – Deine neue Balance!

Dass so ein stressiges Leben für uns auf Dauer ungesund ist, weiß im Grunde jeder!

Doch der folgende Aspekt ist Dir vielleicht NEU:

Du schadest nicht nur DIR mit Deinem scheinbar sehr sozialen Verhalten. Du nimmst den Menschen in Deinem Umfeld damit die Chancen, zu wachsen und sich auch wertvoll zu fühlen.

So hart das klingt – das hat mir damals (nachdem ich kurz sehr empört reagiert habe) die Augen geöffnet!

Indem wir Überstunden machen, helfen, unterstützen, Kindertaxi spielen, jeden Abend frisch kochen, etc. und noch zusätzliche Aufgaben aus Gefälligkeit mit übernehmen, leisten wir unseren Beitrag und fühlen uns gut damit.

Doch wieviel Raum haben dann die anderen, dieselbe schöne Erfahrung zu machen, sich auch wertvoll zu fühlen, weil sie UNS das Leben erleichtern? Wieviel Raum bleibt für das Gefühl, dass WIR IHNEN DANKBAR sind, für das Gefühl über sich hinaus zu wachsen…?
Wie wertvoll ist es für ein Kind, stolz ins Bett zu gehen, weil es heute die Hausarbeit übernommen hat und dafür seine Mutter total entspannt erleben konnte – das hat ES SELBST BEWIRKT! Oder wenn es sich seine Mittagsmahlzeit selbst „zusammenbastelt“, weil Du es ihm ZUTRAUST (und nicht, weil Du gerade keine Zeit hast).

Wieviel würde der Kollege, der die Arbeit nicht so perfekt macht wie Du, dazulernen und wachsen, wenn Du nicht mehr nacharbeitest und ihm das abnimmst, was er nicht so gut kann? Wenn er alles alleine machen müsste und auch für seine (vielleicht anfänglichen) Fehler gerade stehen muss.

Und wieviel Erleichterung wäre das am Ende des Prozesses für DICH?

Besonders unsere Kinder brauchen das Gefühl, einen eigenen Beitrag leisten zu können, um sich selbst als WERTVOLL UND WIRKSAM zu erkennen.

Wenn wir als Eltern ständig darauf bedacht sind, alles zu schaffen, sie zu unterstützen, alles noch ein klein bisschen zu verbessern, alles perfekt organisiert haben, im Notfall immer daran denken, was unser Kind vergessen hat… (damit wir uns als gute Mutter fühlen) schaden wir ihnen in Wirklichkeit massiv!

Sie bekommen das Gefühl, dass sie uns NICHTS ZU GEBEN HABEN, dass sie keine Chance haben, irgendetwas FÜR UNS zu tun.  Und zwar NICHT das, was WIR IHNEN VORGEBEN… sondern etwas EIGENES!  Und das wird später auch eine Rolle dabei spielen, ob sie sich selbstwirksam und mutig genug fühlen, ihren Weg zu gehen!

Mit einer „perfekten“ Mutter, finden Kinder wenig Raum, selber Kreativität, Selbstwert, Freude und MUT am eigenen Tun etc. zu entwickeln.

Und genau das Gegenteil, wollen wir doch eigentlich erreichen!   

Grundsätzlich ist es sehr einfach: „ES REICHT, einfach ein wenig UNPERFEKTER ZU SEIN….“
…doch das ist für manch einen gar nicht so einfach!

„System-Hintergrund“ und 2 Lösungsansätze

Grundsätzlich ist jede Familie, jede Abteilung, jeder Verein ein SYSTEM.

Dieses System besteht aus einzelnen „Teilen“ (Menschen), die wiederum in sich geschlossene Systeme darstellen.

Das SYSTEM passt sich immer an die einzelnen Teile an und sorgt für AUSGLEICH. Keine Position oder Funktion wird doppelt vergeben… Sobald ein Teil des Systems sich verändert, müssen sich die anderen zwangsläufig anpassen, was im echten Leben häufig als Unruhe, Streit oder Neuordnung erlebt wird, die auch mal holprig sein kann.

Hier ein Beispiel für das heutige Thema, die Balance unserer inneren GEBER-Anteile und ihre Auswirkungen 1) im System und 2) auf die einzelnen Beteiligten:

So könnte ein „gesundes System“
mit 4 Personen aussehen:

ausgeglichenes System

Und so könnte es wirken, wenn eine Person der 4 evtl. ein extremer Geber ist, der alles für die anderen erledigt >>

unausgeglichenes System

Es könnte dann sein, dass einer in der Familie extrem egoistisch erscheint, die anderen relativ ausgeglichen sind, ABER der Person mit dem hohen Geber-Anteil TROTZDEM NICHT GEHOLFEN wird.

WARUM? 
Wer über 80% mit Geben beschäftigt ist, hat nur wenig Raum etwas zu empfangen…und umgekehrt: Wer das Gefühl hat, nichts zu Geben zu haben, wird damit auf Dauer auch eher unglücklich sein.

Und so wirkt es auf die einzelnen Teile des Systems, also auf UNS

1) wenn wir in Balance sind:

Eigenschaften_Ausgeglichen

2) Oder so, wenn wir im Ungleichgewicht sind >>

Wenn Du also derjenige bist, der alles macht – von einkaufen, zum Kind bespaßen, von Arbeiten bis abends noch Wäsche aufhängen und spülen…dann passen sich die anderen Teile Deines Systems an.

Sie werden immer weniger tun, denn die Rolle des Tuns ist bereits vergeben.

Dasselbe passiert auf der Arbeit, wenn ein Kollege ständig alle Arbeit an sich reißt…die anderen verlieren irgendwann die Motivation, sich auch anzustrengen.

Umgekehrt kennt ihr das vielleicht auch – der Kollege, der immer pünktlich geht, oft krank ist, der wird schon fast gefeiert, wenn er mal einen Monat am Stück präsent ist…und die anderen arbeiten quasi für ihn mit – widerwillig, aber es passiert!

Das Paradoxe daran ist, dass derjenige, der natürlich mit der besten Absicht (zu) viel erledigt und (übermäßig) viele Menschen unterstützt, sich dann am Ende des Tages immer öfter enttäuscht fühlt, weil er das nicht gedankt bekommt, er sich nicht wertgeschätzt fühlt, und er das Gefühl hat, dass die anderen immer noch egoistischer werden…

Wenn Du Dich bei diesen Gefühlen wiedererkennst (und diese nicht behalten willst 😉), dann kannst Du sicher sein, dass es Dir hilft, etwas an Deiner inneren Balance zu verändern.

Und auch den Menschen in Deinem Umfeld tut es gut, wenn Du einen Gang zurückschaltest!

LÖSUNGSANSATZ 1 (Außen)

Überlege dir mal in Ruhe, welche Aufgaben rein theoretisch auch andere Menschen übernehmen können. Das kann auf der Arbeit sein oder zu Hause.

Je nach Alter Deiner Kinder, welche angemessenen Aufgaben könnten sie eigenverantwortlich übernehmen?
Auf welche Kollegen kannst Du die eine oder andere Aufgabe verteilen oder was kannst Du einfach abgeben, weil es eigentlich gar nicht zu Deinem Verantwortungsbereich gehört?

Und dann fang’ einfach an und BITTE SIE ERNSTHAFT UM UNTERSTÜTZUNG!

Vergiss‘ nicht, das System wird sich am Anfang „wehren“, doch Du gibst Deinen Mitmenschen die Gelegenheit DIR etwas zu geben, zu helfen, zu unterstützen und sich stolz zu fühlen, wenn sie ihren Beitrag geleistet haben UND Du hast weniger Stress!

Wenn wir wirklich Entlastung wollen, dann finden wir einen Weg dazu und keinen Grund, warum es nicht geht.

Versuch es einfach, sei konsequent und geduldig und schaue mal, wie es nach ein paar Tagen / Wochen aussieht. Falls das bei DIR nicht funktioniert, könnte es sein, dass dir Dein Unterbewusstsein einen Streich spielt – und da bist Du nicht der/die Einzige 😉

Du kannst feststellen, ob das bei Dir der Fall ist, indem Du Dir ehrlich diese Frage beantwortest:

Wie würde ich mich fühlen, wenn ich Aufgaben abgebe? Wie geht es mir, wenn ich nicht mehr für alles zuständig bin?

Fühl‘ Dich wirklich mal ein paar Minuten hinein und beobachte Deine Reaktion… Wenn Du Dich nicht wirklich TOLL dabei fühlst, lies‘ am besten weiter 😊.

Warum boykottieren wir uns selbst?

LÖSUNGSANSATZ 2 (Innen)

Wenn wir bisher unseren WERT daran bemessen haben, wie viel wir für andere tun, wie perfekt wir als Mutter sind und wie wir als super organisierte Projektleiter agieren… Wenn wir uns wertvoll fühlen, weil wir immer 2 Stunden länger auf der Arbeit sind als alle anderen und dass es bei uns nur „frisch gekocht“ gibt und nie eine Tiefkühlpizza… dann ist das für unser Unterbewusstsein der BEFEHL, diesen Wert zu bewahren.

Es wird uns bei jedem Versuch boykottieren, der damit zu tun hat, anderen unsere Aufgaben zu übertragen oder etwas nicht mehr zu tun – denn es kämpft für unseren Wert – (oder das, was wir irgendwann damit verbunden haben!)

Allerdings boykottieren wir unbewusst auch unsere Mitmenschen.

So könntest Du Dein Unterbewusstsein wieder für Dich gewinnen:

Frage Dich folgendes:

  1. Welchen Wert ziehst Du aus Deinem Tun und Deinen Aufgaben?

Vielleicht ist es Anerkennung, vielleicht Zughörigkeit, …vielleicht Liebe, vielleicht etwas ganz anderes…

  1. Und nun versuche dir mal zu überlegen, wie Du Deinen Wert (was immer es für Dich ist) stattdessen definieren könntest? …und mache eine neue Überzeugung daraus!

Wenn Du z.B. aus Liebe zu Deinem Kind, ihm vieles abnimmst, mach Dir klar, dass Du ihm ab heute Deine Liebe anders zeigen könntest. Nämlich indem Du ihm Aufgaben überträgst und selber Fehler machen lässt, so dass er lernt, damit umzugehen und ihm das große Geschenk machst, DIR HELFEN zu dürfen.
Er weiß das heute noch nicht, ABER DU weißt, wie wichtig das für ihn ist – dafür bist Du seine Mutter!

Wenn Du Anerkennung brauchst, überlege Dir, wo Du diese noch bekommen kannst. Idealerweise solltest Du Dich selber anerkennen, doch vielleicht gibt es noch ein Hobby oder Sport, in dem Du Dir Anerkennung holen kannst, statt immer Überstunden zu machen.

Eine Hypothese von mir…

Vielleicht besteht Dein wahrer Wert auch darin, die Person zu sein, die Du durch alle Deine Rollen und Dein ständiges Tun fast vergessen hast, zu sein.

Die Frau, die herzhaft mit Freunden über ein Scherz lachen kann, die Frau, die es lustig findet, wenn ihr Kind bei den ersten Spaghetti es versuchen plötzlich rote Sommersprossen bekommt und auch das T-Shirt rote Flecken aufweist…

Die Frau, die entspannt Pizza bestellt, wenn es mal wieder Überstunden gab und sie zum Kochen einfach keine Lust hat. Dafür aber die halbe Stunde bis das Essen da ist, entspannten Austausch mit der Familie oder einfach eine Pause haben kann….

Die Frau, die im dicksten Chaos im Büro ihr Bestes gibt, sich jedoch zur geplanten Zeit höflich und klar verabschiedet, weil sie zum Sport verabredet ist – ohne schlechtes Gewissen!

  1. Fühl Dich in Deine neuen Überzeugungen ein und „tu’ so als ob, es schon so wäre“. Verändere auf dieser Grundlage, die Dinge im Außen, die dir unter Lösungsansatz 1 schon eingefallen sind.

Wenn Du diese Themen etwas in dir berühren und Du vielleicht schon mehrere Versuche unternommen hast, Dein Verhalten zu ändern, es aber noch nicht gelungen ist, dann kann es sein, dass Du noch ein wenig tiefer ansetzen darfst.

Es gibt unterbewusste Überzeugungen, die man zuverlässig in einigen Coaching-Sitzungen auflösen kann. 

Herzlich,
Indrani

 

Wenn Du dazu mehr erfahren möchtest oder Dich durch eine größere Veränderung begleiten lassen willst, schreib’ mich gerne an (kontakt@indrani-coaching.de) oder mach einen kostenfreien Termin Deiner Wahl aus, bei dem wir über Deine Möglichkeiten sprechen! 

…oder werde Mitglied in meiner geschlossenen Facebook-Gruppe, wo viele interessante Inhalte auf Dich warten und Du Dich mit Gleichgesinnten und mit mir austauschen kannst! 

Ich freue mich auf DICH!